Die Verpflichtung an einer bestimmten Anzahl von Gottesdiensten teilzunehmen, gehört beinahe ausnahmslos zum Programm der bayerischen Konfi-Kurse. Wobei in der Regel vor allem der Sonntagvormittagsgottesdienst nach G 1 im Blick ist. Kontrolliert wird die Teilnahme mit Unterschriften, Stempeln oder durch das Anzünden der eigenen Konfi-Kerze. Allerdings sollten folgende Einschätzungen der Konfis vor dem Kurs bzw. „Erfahrungswerte“ wenige Wochen vor der Konfirmation nachdenklich machen. 61 % der Jugendlichen des Kurs-Jahres 2012/2013 hätten sich „jugendgemäße Gottesdienste“ gewünscht, weniger als die Hälfte hat solche während der Konfi-Zeit tatsächlich erlebt.
Nur ein Drittel der Jugendlichen findet in den Sonntagsgottesdiensten Themen, die für sie und ihr Leben wichtig sind. Wobei zum Kursende hin gerade einmal noch 26 % es als wichtig sehen, dort überhaupt eine Predigt zu hören. Viel wichtiger sind Gemeinschaft, Atmosphäre oder das „Zur-Ruhe-Kommen“. Für 43 % der bayerischen Konfis ist es wichtig, „den Gottesdienst möglichst schnell hinter mich zu bringen.“
Und: Die oft behauptete, positive Auswirkung von „Pflichtbesuchen“ auf die Teilnahmehäufigkeit an Gottesdiensten nach der Konfi-Zeit lässt sich — wie eine Nachbefragung zeigte — nicht nachweisen. Von einem positiven „Gewöhnungseffekt“ kann also nicht gesprochen werden. Bemerkenswert: Wenn Konfis die Möglichkeit bekommen, sowohl jugendgemäße Gottesdienste zu erleben wie auch selbst etwas zur Gottesdienstgestaltung beizutragen, verdoppelt sich der Anteil derer, die insgesamt mit den Gottesdiensten zufrieden sind.