Ihr führt „Konfi 3“ in Cadolzburg nun seit über 10 Jahren durch. Was für Auswirkungen nimmst du wahr?
Zunächst einmal macht es den Kindern Spaß. Sie kennen mich, und auf der Straße gibt es immer wieder ein freudiges „Hallo“. Ich bin bei den Kindern und Jugendlichen ein bekanntes Gesicht der Gemeinde. Und die Jugendmitarbeiter*innen finden sie absolut cool! Die Kinder lernen die Kirche als Raum kennen. Die Kirche wird zu ihrer Kirche.
Was ich allerdings schwierig finde, ist der Brückenschlag zu „Konfi 8“.
Was passiert in der Lücke von vier Jahren?
Manche Kinder nehmen an Freizeiten teil oder machen beim Kippenspiel mit. Wir haben auch eine Teenie-Gruppe, die direkt an „Konfi 3“ anschließt. Die läuft aber nicht so gut wie unsere Kindergruppe. Da fehlt noch was. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass es ein Gesamtkonzept von Arbeit mit Kindern, „Konfi 3“ bis hin zur Konfi- und Jugendarbeit gibt! Da müssen die Schnittstellen gut bespielt werden. Unser Kirchenvorstand findet „Konfi 3“ weiterhin richtig gut. Es ist ja auch klasse, wenn dann an manchen Sonntagen die Kirche mit den Kindern und den Eltern und Geschwistern voll ist — auch wenn die „normale“ Sonntagsgemeinde dann allerdings eher nicht kommt.
Ein wichtiger Aspekt — eine richtige PuK-Fragestellung: Die Grenzen von politischen Gemeinden, Kirchengemeinden und Schulsprengeln stimmen bei uns nicht überein. Was ist, wenn Schulfreunde von unseren Konfi 3-Kindern auch kommen wollen, sie aber zur anderen Gemeinde gehören? Brauchen sie dafür vielleicht sogar ein Dimissoriale (Anm.d.Red.: Zustimmung der Heimatgemeinde)? Orientieren sich dadurch Kinder vielleicht dauerhaft zu unserer Gemeinde, so dass dann in der anderen Gemeinde die Konfi-Zahl so stark sinken würde, dass keine sinnvolle Kursgröße bei „Konfi 8“ erreicht wird?
Oder auch: Die Leute würden sich schon freuen, wenn ich für eine gute Handvoll Kinder in den Nachbarort fahren würde, um Konfi 3 zu machen, aber sie würden die Kinder nicht bringen, um gemeinsam mit den Kindern im „Zentralort“ eine gemeinsame, lebensfähige Gruppe zu bilden
— selbst, wenn die Kinder in derselben Klasse sind.Und es gibt natürlich auch Nachbargemeinden, die würden gern „Konfi 3“ machen, aber da sind die Ressourcen nicht da und den Hauptamtlichen ist es daher zu aufwendig.
Was würdest du Gemeinden, Regionen, Dekanaten raten, die auf die Idee kommen, bei sich „Konfi 3“ einzuführen?
Ja, macht es! Da passiert mit den Kindern so viel. Sie kommen richtig gern und „haben Bock“. Natürlich sollte man wissen: Es ist aufwendig und es braucht auch einen langen Atem. Das ist kein Projekt, das man für ein oder zwei Jahre macht und dann lässt man es wieder. Und man muss abwägen: Einerseits soll „Konfi
3“ verpflichtend sein, andererseits haben die Kinder auch schon randvolle Terminkalender – und es macht keinen Sinn, abgefüllten Kindern einfach noch einen Termin draufzudrücken.
Zum Abschluss: Nenne uns bitte drei Gegenstände, die für dich für eine gute Konfi-Arbeit wichtig sind!
- Kerze
- Gitarre und
- ein Mensch, der richtig Bock auf Konfi hat.
Andreas, ganz herzlichen Dank für die Erfahrungen und Einschätzungen, die du mit uns geteilt hast!
Das Interview hat Michael Stein per zoom geführt.